Wie bitte? Wer den Worten Antiker Philosophen und Medizinern Glauben schenkt, kann sich vorstellen, dass dieser Satz in den vergangenen Jahrhunderten so oder so ähnlich gefallen sein könnte. Was die antike Medizin den Frauen der vergangenen Jahrhunderte noch versucht hat anzudichten? Hier die Antwort.
Glühend verlangt es nach Kindern
Früher war alles besser? Von wegen! Bei den Ansichten der großen Philosophen und Mediziner der letzten 2000 Jahre stellen sich die Nackenhaare auf. „Die Gebärmutter ist ein Tier das glühend nach Kindern verlangt“ – sagte einst der große Philosoph Platon. Konnten sich die Frauen des antiken Griechenlands mit solchen Aussagen identifizieren oder haben sie hinter vorgehaltener Hand die Augen verdreht? Wenn man da an sich und seine Gebärmutter denkt, glüht eher relativ wenig.Psychische Krankheiten – ein rein weibliches Problem
Dass der Zyklus Einfluss auf die weibliche Gefühlswelt nimmt, ist nichts Neues. Laut Frauenärzte-im-Netz klagen Dreiviertel aller gebärfähigen Frauen über prämenstruelle Beschwerden, 25 Prozent davon über PMS. Aber vor psychischen Verstimmungen und Krankheiten ist keiner geweiht. In Deutschland erkranken im Laufe eines Jahres 5,3 Millionen Männer und Frauen an einer Depression. Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert sah die Medizin diesen Sachverhalt aber anders. Psychische Krankheiten waren ein rein weibliches Problem. Der Grund dafür lässt sich erahnen.
Die beißende Gebärmutter – Grund allen Übels
Vielleicht litten die Frauen der großen Philosophen und Mediziner ebenfalls an PMS? Das würde ihre Aussagen ein Stück weit erklären. Hippokrates, Paracelsus, Galenos und sogar Leonardo da Vinci gingen davon aus, dass die Gebärmutter, wenn sie nicht regelmäßig mit Samen gefüttert werde, im Körper suchend umherschweife. Auf ihrer Suche nach frischen Samen könne es dann auch mal passieren, dass sie im Herzen lande. Wenn sie dann immer noch nicht fündig werde, so würde sich in Ermangelung des so nötigen Samens sogar im Gehirn festbeißen. Dass sich das teuflische Organ über den Denkapparat der Frau hermache, lasse sich dann auch an plausiblen Symptomen festmachen:- Egozentrik
- Geltungssucht
- Labilität
Hysterie – die häufigste Krankheit bei Frauen
Die Hysterie war bis zum 20. Jahrhundert Bestandteil der Medizin. Und ähnlich wie der Gebärmutter biss sich der Begriff im gesellschaftlichen Gehirn nahezu fest. Sobald eine Frau ihren sozialen Pflichten nicht nachkam oder sich weigerte, ihre Aufgaben als Ehefrau und Mutter zu erledigen, wiesen einige pflichtbewusste Ehemänner ihre Frauen in Nervenheilanstalten ein. So ist es nicht verwunderlich, dass die Hysterie damals als eine der häufigsten weiblichen Krankheiten war. Als Hauptsymptome der Hysterie galten unter anderem Freiheitsdrang bzw. das Nicht-Einhalten von Grenzen, distanziertes Verhalten zu sich selbst und anderen, innere Leere, Gefühllosigkeit und Selbstbezogenheit mit übertriebenem und wechselhaftem Verhalten.Heirat als Therapieform
Eine beliebte „Heilungsmethode“ war die Heirat. Denn wenn Frauen verheiratet wurden, lag es nahe, dass sie von ihren Männern begattet wurden. Aus medizinischer Sicht die einzige Möglichkeit, eine umherwandernde Gebärmutter zufrieden zu stellen und der Hysterie keine Chance zu geben. Wissenschaftler stellten zu damaliger Zeit nämlich fest, dass Jungfrauen von der psychischen Krankheit nicht betroffen wären.
