Ursachen: Wie kommt es zu Genitalherpes?
Ausgelöst wird Genitalherpes von Herpes-simplex-Viren (HSV).Während Herpes simplex vom Typ 2 in den meisten Fällen die Ursache von Genitalherpes ist, ist Typ 1 in erster Linie für Lippenherpes verantwortlich.
Beide Virus-Typen können aber sowohl Genital- wie Lippenherpes auslösen – abhängig davon, wie die Übertragung stattfindet.
Symptome: Wie erkennt man Genitalherpes?
Erste Anzeichen einer Herpes-Infektion machen sich innerhalb der Inkubationszeit von zwei bis 12 Tagen zuweilen mit einem unangenehmen Kribbeln oder Stechen bemerkbar. Nach wenigen Stunden oder Tagen bilden sich an Scheide und Schamlippen bzw. bei Männern an Penis und Hoden kleine Bläschen, die Haut kann jucken und brennen. Betroffene Frauen klagen zudem über Schmerzen beim Wasserlassen.Der Herpes im Intimbereich ist so lange ansteckend, wie die typischen Bläschen auf der Haut vorhanden sind. In dieser Zeit sollte unbedingt auf Geschlechtsverkehr und andere sexuelle Praktiken verzichtet werden!
Da die Ansteckung mit Genitalherpes auch ohne sexuellen Kontakt zwar selten, aber dennoch möglich ist, sollte man zum Schutz des Partners in akuten Phasen keine Gegenstände wie Handtücher gemeinsam nutzen. Ärzte empfehlen infizierten Menschen zudem, selbst in beschwerdefreien Zeiten immer Kondome zu verwenden.
Reaktivierung: Wie kommt es zu einem erneuten Herpes-Ausbruch?
Die Reaktivierungen bei Genitalherpes verlaufen in der Regel schwächer als die Primär-Infektion. Was genau eine erneute Herpes-Episode auslöst, ist noch weitgehend unerforscht. Begünstigende Faktoren könnten psychische Belastungen, starke körperliche Anstrengung, Infekte sowie klimatische Einflüsse wie intensives Sonnenlicht sein.
Bei Verdacht auf Herpes im Intimbereich sollte man unbedingt seinen Hausarzt oder Gynäkologen aufsuchen.
GESCHLECHTSKRANKHEITEN:
Therapie: Wie behandelt man Genitalherpes?
Beim Erstausbruch von Herpes genitalis ist die Einnahme von virushemmenden Medikamenten ratsam. Der Herpes kann zwar auch ohne Behandlung abheilen, antivirale Mittel können die teilweise starken Beschwerden jedoch lindern und die Krankheitsdauer um einige Tage verkürzen.
- AWMF S2k Leitlinie Registernummer 059–006: Sexuell übertragbare Infektionen(STI)–Beratung, Diagnostik und Therapie. Unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/059-006l_S2k_Sexuell-uebertragbare-Infektionen-Beratung-Diagnostik-Therapie-STI_2019-09.pdf (letzter Zugriff: Juni 2021)
- Gerit Korr, et. Al.: Decreasing seroprevalence of herpes simplex virus type 1 and type 2 in Germany leaves many people susceptible to genital infection: time to raise awareness and enhance control. Unter: https://bmcinfectdis.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12879-017-2527-1 (letzter Zugriff: Juni 2021)
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Genitalherpes. Unter: https://www.gesundheitsinformation.de/genitalherpes.html (letzter Zugriff: Juni 2021)
- Stiftung Warentest: Sexuell übertragbare Erkrankung: Genitalherpes. Unter:
https://www.test.de/medikamente/krankheit/sexuell-uebertragbare-erkrankung-genitalherpes-k256/ (letzter Zugriff: Juni 2021)
- Rachel Heslop, et. Al.: Interventions for men and women with their first episode of genital herpes. Unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27575957/ (letzter Zugriff: Juni 2021)
- World Health Organization: WHO guidelines for the treatment of Genital Herpes Simplex Virus. Unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/250693/9789241549875-eng.pdf (letzter Zugriff: Juni 2021)
