Warum spreche ich über eine Brustabnahme (Mastektomie)? Das ist doch unangenehm, und das macht man doch nicht. Oh doch! Das macht man. Das mache ich.
Ich bin Celine, 23 Jahre alt. Ich habe im September 2019 erfahren, dass ich eine Genmutation namens BRCA1 trage. Diese Genmutation erhöht mein Risiko, an Brustkrebs zu erkranken auf über 80%. Nicht nur das: Auch mein Risiko für Eierstockkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Hautkrebs ist höher.
Ich spreche, schreibe und blogge über meine Genmutation. Im Februar 2020 ließ ich mir beide Brüste abnehmen (und gleichzeitig rekonstruieren). Auch über diese OP und die damit verbundene Komplikationen spreche ich offen. Wieso überhaupt?
Ich hätte jemanden wie mich gebraucht
Während meiner ganzen Reise habe ich nach jemandem gesucht, der darüber spricht. Positives Denken, Zuversicht und Kraft verbreitet. Alle Facetten seine Weges ehrlich erzählt und teilt. Tipps hat, wie man besser auf dem Rücken schläft, die Haare gewaschen bekommt, den passenden BH findet, die Schmerzen lindert und die Hoffnung nicht verliert.
Ich möchte jungen Frauen Mut machen
Leider musste ich feststellen, dass kaum deutsche Frauen über ihre vorsorgliche Mastektomie sprechen. Das möchte ich ändern. Ich möchte diejenige sein, die Kraft, Zuversicht und Mut schenkt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und tätig zu werden. Und die Tipps zur Hand hat, die manche Situationen erleichtern. Die Medizin ist so unglaublich weit, steckt voller Möglichkeiten, die wir nutzen können, um gesund zu bleiben und dem Krebs zuvorzukommen.
Mutter, Oma, Tante, Cousine – alle bekamen Brustkrebs
Meine Mutter erkrankte an Brustkrebs als ich zehn Jahre alt war. Sie war zu dem Zeitpunkt 47 Jahre alt. Sie erzählte mir, dass die Ärzte damals noch über „familiären oder genetisch bedingten Brustkrebs“ lachten. Meine Oma erhielt die Diagnose mit über 80 Jahren, meine Cousine und meine Tante sind 2018 fast zeitgleich erkrankt. Die Vermutung drängte sich auf, dass der Brustkrebs wohl doch familiär bzw. genetisch bedingt ist. Von familiärem Brustkrebs wird übrigens dann gesprochen, wenn die Erkrankung mehrfach in einer Familie vorkommt. Bei genetisch bedingtem Brustkrebs wird die eine Genmutation wie BRCA1 oder BRCA2 nachgewiesen. Und nachdem meine Mutter positiv getestet wurde, machte ich mich im Sommer 2019 auch auf den Weg ist Krankenhaus…
